Sommerplausch in Riggisberg

Unser diesjähriger Sommerplausch fand in und ums Spital Riggisberg statt. Das tönt so einfach, der Anlass war aber gespickt mit vielen interessanten kleinen Ereignissen, Erkenntnissen, Erlebnissen und Freuden. Der Anlass war aber genau strukturiert, damit der Spitalbetrieb durch unsere Anwesenheit nicht beeinträchtigt wurde.Mit Privatautos führen wir vom Treffpunkt Markuskirche in Bern nach Riggisberg.

Wetter etwas unsicher.

 

14.00 Uhr Ankunft im Spital Riggisberg. Auf der Terrasse wartete schon ein kleiner Begrüssungs-Apéro auf uns. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf um anschliessend die neuen Therapieräume der, 2016 durch die Inselgruppe Bern neu eröffneten, Neurorehabilitation zu besichtigen

 

14.15 Uhr Die Gruppen unter kompetenter Führung von Frau Dr. Noëmi Eggenberger, Neuropsychologin und Frau Susanne Zürrer, Leiterin Logopädie, starten zu den Rundgängen durch die neu eingerichteten Therapiestationen und durch die hellen, sauberen und Ruhe verbreitenden Therapieräumen. Natürlich stieg unser „Gwunder“ und wir stellten viele Fragen an die begleitenden Fachpersonen, welche auch kompetent und gut erläuternd beantwortet wurden. Wir lachten auch viel und spontan. So etwa bei den Erklärungen zu den beiden Gehirnhälften. War es Situationskomik oder doch etwas Galgenhumor, da wir ja genau in diesem Bereich unsere Beeinträchtigungen erlebten und nun darüber erlösend lachen konnten? Kann jeder/jedes nehmen wie er/es will. Viel zu schnell gingen die ¾ Stunden Rundgang vorbei. Und wir machten uns zu unsrem Ständchen für die Patienten und das Personal bereit.

 

15.10 Uhr Frau Beatrice Meier, Spitalleitung, begrüsst unseren Chor und stellt ihn dem Patienten vor. Wir haben ein Ständchen mit fünf Lieder vorgesehen welche wir nun in der Cafeteria des Spitals freudvoll und mitreissend vortrugen. Einige Patienten sangen bekannte Lieder kräftig mit.

Wir wurden gar zu einer Zugabe aufgefordert. Klar trugen wir das bekannte Lied „Meitli wett de witt go tanze“ vor, was zu einem langen Beifallssturm führte.

Das Spital stellte uns auf der Terrasse Tische, Stühle, Sonnenschirme, einen Gasgrill und Geschirr mit Besteck zur Verfügung. So konnten wir unsere Grillparty starten, und konnten noch gemütlich und vergnügt zusammen unsere Grilladen geniessen. Dazu gab es auch noch einen vom Spital spendierten Kaffee und Mineralwasser.

 

Einen grossen Dank ans Spitalpersonal an unsere Helfer, John, Urs, Ernst und Ueli fürs Grillieren und den Transport.

                                                  Text:  Marco G. Bonetti, Präsident AphaSingers       Fotos:  Roger Pasquier, Betroffener und Ueli Grundbacher, Angehöriger

 


Konzerte

Traditionell seit 2011 gaben wir AphaSingers Bern in jedem Herbst zwei Konzerte. Somit im 2017 zum siebten Mal. Gleich nach den Konzerten bringen wir Sängerinnen und Sänger Liedervorschläge für das Konzert-programm fürs nächste Jahr. Ungeplant ergab sich, dass etliche der ausgewählten Lieder in irgendeiner Weise den Aufbau einer Beziehung besingen. Zufällig sah Julia, Sängerin, im Sommer viele schöne farbige Garne und erwarb diese. Wir Sängerinnen und Sänger durften eine uns passende Garnfarbe auswählen. Julia strickte dann daraus „Bändel“, also Schärpen. Welche wir dann an den Konzerten tragen würden. Somit ergab sich auch das Motto für die Konzerte:„aabändle mit dä AphaSingers Bärn“. Fast alle der 12 Lieder können unter dieses Motto eingeordnet werden. Etwa; - Meitli wett de witt go tanze, - Scarborough fair, - Aux ChampsElisées, - Oh du liebs Angeli, - Ganz In Weiss, - Nginesi Ponono, und auch das Hallelujah von L. Cohen.

 

 

 

Bei beiden Konzerte machten die Konzertbesucher begeistert mit. Zum Teil sangen sie sogar mit. Riesiger Applaus war dann unser Lohn für die vielen vorangegangenen Proben. Aufgelockert wurden die Konzerte mit einem Lied von Patrik Zeller, unserem Musiker, und von Veras Beitrag zum Leben und Schicksal ihres Partners Laurindo João dos Santos.

Die reichhaltigen grossen Apéros nach den Konzerten trugen massgeblich zum ungezwungenen Austausch zwischen den Konzertbesuchern und uns Sängerinnen und Sänger bei.                                                                                  Text:  Marco G.Bonetti   -   Fotos:  Urs Bernet, Bukurije Latifi, Marco G. Bonetti


Wir trauern um unsere Sängerin Georgette Berchten, (22.12.1923-3.12.2017),

Georgette war eine willensstarke, entschlosse, selbständige, sportliche Person mit grosser Lust an Entdeckungen und am Reisen. 2008 erlitt sie einen Hirnschlag und hatte seither eine Aphasie. 2009 bis 2014 war sie Mitglied der Aphasie Gruppe Bern. 2010 war sie eine der ersten Sängerinnen im neu gegründeten Aphasikerchor, „AphaSingers Bern“. Mit grosser Begeisterung nahm sie an den Proben teil und genoss sichtlich die Auftritte an den Konzerten. Bis 2012, 89jährig, kam sie sogar noch mit dem Velo an die Proben. 2017, in ihrem 94. Lebensjahr, konnte sie wegen den zunehmenden Altersbeschwerden zu ihrem grossen Bedauern nicht mehr an die Singproben kommen. Am 3. Dezember 2017 durfte Georgette im Palliativzentrum Schönberg in Bern diese Welt ruhig verlassen.
Am 12. Dezember hat unser Chor an der Abdankung mit drei Liedern von Georgette Abschied genommen.

                                                                                                   Text und Foto:  Marco G. Bonetti, Präsident Aphasingers